Marmor

Marmor

Das Wort Marmor stammt aus dem griechischen μάρμαρος mármaros.

Marmor ist ein metamorphes Gestein, das durch Umwandlung von Kalkstein und anderen karbonatreichen Gesteinen entsteht, und zwar im Erdinnern durch Hitze und Druck. Marmor enthält mindestens 50 % Calcit, Dolomit, oder seltener Aragonit.

Viele Marmore bestehen aus fast nur einem Karbonatmineral, wobei der hauptsächlich aus dem Mineral Dolomit CaMg [CO3]2 bestehende Dolomitmarmor eine seltene Variante ist.

Noch seltener ist ein Marmor, der sich überwiegend aus dem Hochdruckmineral Aragonit zusammensetzt.

Marmor Temporary Brown
Marmor Temporary Brown

Marmore sind in der Regel mittel- bis großkristallin, die einzelnen Calzit-Kristalle variieren wenig in der Größe und sind oft mit bloßem Auge zu unterscheiden. Es kommen jedoch auch extrem feinkristalline Marmore wie beispielsweise die Sorte Statuario aus Carrara vor, die bei den Bildhauern sehr begehrt ist. Aufgrund des kristallinen Gefüges ist der Porenraum des Marmors gering, was zu einer hohen Frostbeständigkeit vieler Marmorsorten führt. Ein typisches Kennzeichen des Marmors ist das Fehlen von Fossilien. Marmore erkennt man optisch auch daran, dass einzelne Kalkspatkristalle in der Spaltfläche, je nach Richtung des Lichteinfalls, glitzern.

Stoffliche Beimengungen in den Ursprungsgesteinen führen bei vielen Marmoren zu dem typischen Dekor, zur sogenannten „Marmorisierung“. Marmor kommt in verschiedenen Farben vor – von schwarzgestreift über gelb, grün, rosa bis zu weißem Marmor. Rote bis rötliche Marmore werden durch Hämatit, gelbe bis braune durch Limonit, leicht bläuliche und graublaue durch Graphit, oder Bitumen und grüne Marmore durch Chlorit oder Serpetinminerale eingefärbt.

Typischer Dolomitmarmo ist Thassos-Marmor von der gleichnamigen griechischen Insel. Die weißen Marmore sind lichtdurchlässig. Durch eine Marmorsorte von der griechischen Insel Paros schimmert es bis zu einer Steindicke von etwa 3,5 Zentimeter. Die sogenannte Transluzenz ist abhängig von der Kristallstruktur und der Porenradienverteilung. Je dichter ein Marmor ist, desto transluzenter.

Marmor Emperador
Marmor Emperador

In Gegensatz zum deutschsprachigen Raum werden in Mittelmeerländern und in Frankreich Marmore und Kalksteine ganz selbstverständlich für Küchenarbeitsplatten, Waschbecken und andere Gebrauchsgegenstände im Wohnbereich, aber auch im Außenbereich verwendet. Die Akzeptanz von Abnutzungserscheinungen an jedem Material ist eine Frage der Haltung von Personen zu allgegenwärtigen Gebrauchsspuren.

Die oft als störend empfundene Saugfähigkeit der Marmore und Kalksteine ist eine Frage der Materialauswahl. Sie ist stets von der Porosität des jeweiligen Natursteins abhängig. Es gibt Marmore und Kalksteine, die eine Porosität unter einem Prozent besitzen. Alle Marmore sind empfindlich gegen sauren Regen und Säuren.