Quarzkomposit
Die Zuschläge für den 1985 entwickelten Quarzwerkstoff sind nach Angaben der Hersteller bis zu 93% Quarzmehl sowie Farbpigmente und Harz. Ferner können Glasstücke und glitzernde Partikel beigemischt sein. Die Masse wird bei der Herstellung in eine mit Papier ausgekleidete Form gegossen und anschließend im Rütteldichtungsverfahren mittels massiver Pressen unter Vakuum verdichtet. Abschließend wird die Form in einem Ofen eine halbe Stunde lang auf 100 °C erwärmt. In diesem Prozess polymerisiert die angemischte Masse. Es sind Platten bis zu einer Größe von 3,30×1,65 m herstellbar. Nach Abkühlen auf Umgebungstemperatur kann der Quarzwerkstoff wie Naturstein mit Werkzeugen für Hartgestein geschliffen und poliert werden. Übliche Plattendicken sind 12, 20 und 30 mm.
Heute wird Quarzwerkstoff vor allem für Küchenarbeitsplatten verwendet. Der Werkstoff hat eine Verschleißhärte, die an die von Hartgestein heranreicht. Des Weiteren lassen sich nach Kundenwünschen individuelle Farben und visuelle Effekte, wie zum Beispiel teilglitzernde Oberflächen, herstellen.
Die Quarzwerkstoffe sind, wie alle harzgebundenen Werkstoffe, lösemittel- und temperaturempfindlich. Auf Küchenarbeitsplatten dürfen beispielsweise keine heißen Pfannen abgesetzt werden, da diese die Oberflächen beschädigen, ferner dürfen keine alkalischen Reinigungsmittel über einem pH-Wert von 12 verwendet werden. Die kunstharzgebundenen Baustoffe erfüllen nicht die Werte der Brandklasse A1. Dies sind erhebliche Nachteile gegenüber Natursteinen. Zur Vermeidung von Schäden sind bei Reinigungen die Pflegeanleitungen der Hersteller strikt zu beachten.
Beim Agglo-Marmor und bei den Quarzwerkstoffen handelt sich um künstliche Steine, für die es keine gültige DIN bzw. EU-Norm gibt. Zumeist wurde für Agglo-Marmore die DIN für Betonwerksteinen als Vergleich herangezogen. Diese regelt jedoch lediglich zementgebundene Kunststeine.